Baujahr: | 1642 |
Orgelbauer: | Johann Freundt |
Manuale: | 3 |
Register: | 35 |
Registratur: | mechanisch |
Traktur: | mechanisch |
Windladensystem: | Schleifladen |
Stimmtonhöhe: | |
Temperierung: | |
Winddruck: | |
I. Rückpositiv C - c³ | II. Hauptwerk C - c³ | ||
Nachthorngedackt | 8' | Principal | 8' |
Principal | 4' | Principalflöten | 8' |
Kleincopel | 4' | Copel | 8' |
Spitzflöten | 4' | Quintadena | 8' |
Octav | 2' | Octav | 4' |
Superoctav | 1' | Offene Flöten | 4' |
Cymbel 2f. | 1/4' | Octavcopel | 4' |
Krummhorn | 8' | Dulcian in der Octav | 4' |
Quint über der Octav | 3' | ||
Superoctav | 2' | ||
Mixtur 12-14f. | 4' | ||
Cymbel 2f. | 2/3' | ||
Bass-Dulcian | 16' | ||
Pusaun | 8' | ||
III. Brustwerk C - c³ | Pedal C - b | ||
Copelflöten | 4' | Portunpricipal | 16' |
Principal | 2' | Subbass | 16' |
Spitzflöten | 2' | Octav | 8' |
Regal | 8' | Choralflöten | 8' |
Tremulant | Superoctav | 4' | |
Mixtur 7-8f. | 4' | ||
Rauschwerk 3f. | 2' | ||
Grosspusaun | 16' | ||
Octavpusaun | 8' | ||
Kurze Oktave | |||
Wippenkoppel I-II | |||
Pumpende Balganlage mit vier Keilbälgen | |||
Kalkantenanlage |
Die sogenannte «Festorgel» der Stiftskirche Klosterneuburg bei Wien wurde 1636-1642 von Johann Freundt (ca.1615-1678) erbaut. Er ist ein typischer Vertreter der "Passauer Schule", wie sie von den Orgelbauerfamilien der Putz, der Freundt und der Egedacher während mehrerer Generationen entwickelt und gepflegt worden ist. Da Johann Freundt damals noch etwas jung und unerfahren war, wurde das Orgelprojekt von zwei Wiener Fachleuten entworfen, nämlich von Johann Winsauer, Kapellmeister zu St.Stephan, und Orgelmacher Hans Wackherl. Der Prospektentwurf jedoch stammt von Freund selbst, die Herstellung des Gehäuses war indessen Sache der Hofschreinerei.
Typologisch weist diese Orgel noch etliche Merkmale der Renaissance auf, obwohl sie ihr Entstehen einem ersten Barockisierungsschub der Stiftskirche verdankte.
Berühmt ist diese Orgel unter anderem auch dafür, dass sie keinerlei Holzpfeifen besitzt, sondern ausschliesslich Metallpfeifen.
Die hohe Qualität insbesondere der Prospektpfeifen beruht jedoch nicht auf dem angeblich "reinen englischen Zinn", sondern auf der überdurchschnittlichen Wandungsstärke
und einer relativ hohen Bismuth-Kupfer-Beigabe zur Legierung (ca. 4/5 Zinn, 1/5 Blei, 1% Bismuth und Kupfer).
Die jüngere Geschichte spielte der Orgel recht übel mit. Im Hinblick auf eine 300-Jahr-Feier wurde ab 1941 die Restaurierung der Orgel in die Wege geleitet.
Das Pfeifenwerk wurde ausgebaut und in den Kirchtürmen eingelagert, während die gesamte Mechanik samt Wellenbrettern zur Restaurierung ins Kunsthistorische Museum nach Wien verbracht wurde.
Dort ging kurz vor Kriegsende alles in Flammen auf. Die Wiederherstellung der Orgel in der Nachkriegszeit (1948/50) erfolgte noch in den Anfangszeiten der modernen Orgeldenkmalpflege, mit einem
heute unverständlichen Ansatz: dem hohen Rang der Orgel entsprechend suchte man nicht nach der Originalgestalt, sondern wollte dem Instrument die beste zur Zeit erhältliche Traktur
und die besten Zungenstimmen zukommen lassen. Deshalb erhielt die Orgel eine damals gerade in Mode gekommene Seilzugmechanik der Firma Rieger und französische Zungen der Firma Kuhn.
Bei der neuerlichen Restaurierung in zwei Etappen (1983/85 und 1989/90) wurde die alte Mechanik anhand der Spuren am Gerüstwerk der Orgel rekonstruiert.
Die Zungenstimmen wurden in Analogie zum erhaltenen originalen Regal 8' neu gebaut. Eine neue Keilbalganlage sorgt für eine stilgerechte Windversorgung.
Kirche/Kapelle/Institution: Stift Klosterneuburg
Adresse: Stiftsplatz 1, 3400 Klosterneuburg, Österreich
Quelle: Orgelbau Kuhn
URL: http://www.stift-klosterneuburg.at/
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